Gestern hat sich der Verein „Letter-fit: Miteinander-Füreinander“ e.V. mit dem Bürgermeister Alexander Masthoff getroffen, um über den Bücherschrank zu sprechen.
Der Bürgermeister machte deutlich, daß der Schrank nicht mehr an seinen alten Platz kommt. Den Vertrag mit dem Verein vom 14.6.22, in dem die Stadt zusichert, daß der Schrank nach 6 Wochen wieder an seinem alten Platz aufgebaut wird, bezeichnete er als Fehler.
Keinen Fehler konnte er an der Begründung erkennen, daß der Schrank nicht wieder aufgebaut werden kann, weil die Wurzeln des zu pflanzenden Spitzahorns die zu pflasternde Fläche tangieren könnten. Die Einschätzung wird nicht überprüft, obwohl sie für Otto Normalverbraucher nicht nachvollziehbar ist. Der Platz für den Bücherschrank ist nach wie vor vorhanden und auch nicht verplant. Auf dem Plan, den die Verwaltung am 19.9.22 dem Ortsrat Letter vorgelegt hat und der Bestandteil der Baugenehmigung der WGH sein soll, wäre der Bücherschrank am weitesten vom Baum entfernt und berührte den Wurzelbereich kaum, während der Brunnen und die Kunstwerke viel direkter im Wurzelbereich wären, was aber nicht hinderlich ist.
Der Verein hat dem Bürgermeister noch einen Standort vorgeschlagen: an der Lange-Feld-Straße an der Fußgängerampel gegenüber der neuen Apotheke. Die Verwaltung prüft. Alle anderen Standorte hat die Verwaltung abgelehnt. Einzig möglicher Standort wäre unter den zwei großen Bäumen in der Freiherr-Von-Stein-Straße. Den Platz lehnt der Verein ab, wegen der Lage unter den Bäumen (Verrottungsgefahr) und weil er abseits der Hauptwege liegt und so zufällige Besucher des Schrankes wegfallen.
Der Verein hat dem Bürgermeister vorgeschlagen, daß die Stadt den Schrank übernimmt und selber betreibt, wie es in der Landeshauptstadt Hannover bereits seit Jahrzehnten üblich ist.
Der Gestattungsvertrag für den Bücherschrank bezieht sich nur auf den alten Standort und ist mit Verweigerung des Standortes Geschichte. Der Verein blickt auf 9 Jahre erfolgreichen Bücherschrank zurück. Die Jahre des Kampfes bis es so weit war, haben sich gelohnt. Inzwischen planen auch andere Stadtteile Seelzes einen Offenen Bücherschrank. Die Vorreiterfunktion hat sich dann auch erledigt.
Einen letzten Versuch unternimmt der Verein noch: am 6.10.22 werden dem Bürgermeister die über 500 Unterschriften überreicht, die sich für den Wiederaufbau des Bücherschrankes an seinem bisherigen Platz aussprechen. Vielleicht wird die Begründung der Weigerung doch noch mal überprüft.