Stadt will sich nicht an Verträge halten

Der Verein „Letter-fit: Miteinander-Füreinander“ e.V. betreibt seit 9 Jahren einen Offenen Bücherschrank in Letter, nachdem er 4,5 Jahre darum kämpfen mußte.
Damals mußte der Verein einen umfangreichen Vertrag für den Bücherschrank abschließen, der aber auch den Standort garantiert.
Die Stadt Seelze hat das Umfeld des Bücherschrankes nun neu gestaltet und dafür den Bücherschrank abgebaut. Dazu gibt es auch eine Vereinbarung zwischen Stadt und Verein, der das Wiederaufstellen des Bücherschrankes an seinem alten Platz garantiert.
Trotzdem kommt die Stadt ihrer Pflicht zum Wiederaufbau nicht nach und ersinnt stattdessen alternative – ungeeignete – Standorte.
Die Umgestaltung des Platzes war nach 4,5 Wochen fertig. Da hätte die Stat den Schrank schon wieder aufgestellt haben können. Inzwischen sind mehr als 7 Wochen seit dem Abbau vergangen, aber die Stadt macht keine Anstalten, den Schrank an seinem Platz wieder aufzustellen.

Verträge mit der Stadt sind offenbar nichts wert.

Stattdessen will die Stadt den Schrank auf ein winziges Fleckchen direkt an der Kreuzung aufstellen. Hier wird durch den Schrank die Sicht für den Verkehr behindert und die Ausleihenden stehen auf dem ohnehin sehr schmalen Bürgersteig. Ausleihende mit Rollator und Rollstuhl haben nicht ausreichend Platz, um den Bücherschrank zu nutzen. Zudem sind der Bücherschrank und die Ausleihenden durch den Autoverkehr und Radfahrverkehr/Roller extrem gefährdet.
Der Vorschlag zeigt auch, daß die Stadt die Bedeutung des Bücherschrankes als Treffpunkt nicht verstanden hat. Es geht nicht darum, eine kleine Ecke für ein Möbelstück zu finden, sondern einen lebendigen Begegnungsort zu ermöglichen, an dem sich oft mehrere Menschen treffen, die miteinander ins Gespräch kommen. Dazu braucht es Raum, sicheren Raum.

All diese Probleme gibt es an dem bisherigen Platz nicht, auch wenn der Schrank durch den neu angelegten Fußweg dichter am Durchgangsverkehr ist.

Die Stadt hat bislang sowohl das Wiederaufstellen des Bücherschrankes wie auch ernsthafte Gespräche mit dem Verein verweigert.